Seetest

Mit Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, bezeichnet man eine besondere Form der optischen Fehlsichtigkeit. Nahes wird scharf gesehen, während weiter Entferntes nur undeutlich oder verschwommen wahrgenommen werden kann. Die Augen sind auf die Nähe eingestellt. Diese Fehlsichtigkeit kann, muss aber nicht angeboren sein und sich auch erst später ausprägen.  

Wie kommt es zur „Kurzsichtigkeit“?

Auf Grund einer anatomischen Ursache im Auge, kann dieses sich bei Kurzsichtigkeit nicht richtig fokussieren, also nicht richtig scharf stellen. Ist man kurzsichtig, so vereinen sich die aus der Ferne kommenden Lichtstrahlen im Brennpunkt schon vor der Netzhaut mit dem Ergebnis, dass das entstandene Bild verschwommen wahrgenommen wird.

Welche Formen von „Kurzsichtigkeit“ gibt es?

Prinzipiell gibt es 2 anatomische Ursachen für Kurzsichtigkeit.

Achsenmyopie: Der Augapfel ist zu lang.

Brechungsmyopie: Der Brechwert der Augenlinse ist zu hoch. 

Ob Achsen- oder Brechungsmyopie, die Folgen sind immer gleich – das Auge kann sich für die Wahrnehumung in der Ferne nicht richtig scharf stellen.

Was sind Ursachen für „Kurzsichtigkeit“?

Myopie ist keine Krankheit im eigentlichen Sinn, sondern eine Fehlbildung im Auge.

Kurzsichtigkeit ist meist erblich bedingt. Sind beide Elternteile kurzsichtig, liegt das Risiko, dass ein gemeinsames Kind ebenfalls kurzsichtig ist, jenseits von 60%. 

Einen Einfluss auf Kurzsichtigkeit haben auch die generellen Lebensbedingungen. Übermäßige und angestrengte Naharbeit, wie zum Beispiel am Computer, Tablet, Smartphone, aber auch Lesen, begünstigt die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit. 

Was sind Symptome bei „Kurzsichtigkeit“?

Je nach Grad der Kursichtigkeit, wird alles was ferner bzw. weiter entfernt ist als unscharf oder verschwommen wahrgenommen. Das können Gesichter, Personen, der Straßenname auf der gegenüberliegenden Straßenseite etc. sein. Personen, die an Kurzsichtigkeit leiden, outen sich oftmals in dem sie die Augen beim Blick in die Ferne zusammenkneifen. Dadurch wird – allerdings meist ohne große Wirkung – versucht, die Sehschwäche auszugleichen.

Wie wird „Kurzsichtigkeit“ festgestellt/diagnostiziert?

Um Kurzsichtigkeit festzustellen reicht schon ein einfacher Sehtest beim Augenarzt, damit dieser feststellen kann, wie die Augen in die Nähe (med. Nahvisus) und in der Weite (med. Fernvisus) sehen können. Beim Sehtest müssen die Augen unterschiedlich große Buchstaben oder Zeichen erkennen und beschreiben – das jeweils nicht untersuchte Auge wird dabei abgedeckt oder zugehalten. Auf diese Art und Weise lässt sich schnell feststellen, ob eine Kurzsichtigkeit vorliegt und wenn ja auch schon eine Tendenz auf die Stärke und Ausprägung. 

Wie kann „Kurzsichtigkeit“ verbessert bzw. behandelt werden?

Nach der Feststellung der Sehschwäche – Stärke und Ausmaß – gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie diese behoben bzw. verbessert oder auch ausgeglichen werden kann:

  • Konventionelle Lösungen
    Bereits durch das Tragen einer entsprechenden Sehhilfe, also einer Brille oder Kontaktlinsen, kann die Fehlsichtigkeit problemlos korrigiert und ausgeglichen werden. Dabei werden Zerstreuungslinsen mit einem negativen Brechwert (med. Dioptrie) verwendet. Diese Zerstreuungslinsen (auch Minuslinsen) verschieben den Punkt, an dem ferner liegende Gegenstände scharf wahrgenommen werden, entsprechend weit, sodass er direkt auf der Netzhaut liegt. Man erkennt Minusgläser daran, dass sie am Rand etwas dicker als in der Mitte (med. konkav) des Glases sind.
  • Orthokeratologie
    Es gibt spezielle und formstabile Kontaktlinsen, welche die Hornhaut während des Schlafs verformen, sodass der Brechungswinkel am drauffolgenden Tag ohne weitere Hilfsmittel vom Auge selbst ausgeglichen werden kann. Ob diese Behandlung zielführend ist, muss mittels Messung der neg. Dioptrie erfolgen.
  • Operationen (refraktive Chirugie)
    In den meisten Fällen ist es auch möglich, mittels eines chirurgischen Eingriffs, also einer Operation, eine vorliegende Kurzsichtigkeit zu beheben. Dabei wird die Brechkraft der Hornhaut mittels Laserbehandlung verändert oder eine zusätzliche Linse zur eigenen Linse eingesetzt. Ebenso kann ein refraktiver Linsentausch erfolgen, bei dem die eigene Linse entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt wird.
    Diese Operationen korrigieren nicht den zu lang gewachsenen Augapfel. Die Brechung der Lichtstrahlen wird so angepasst, dass sich der Brennpunkt auf der Netzhaut verlagert. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten bzw Laser-Verfahren. Hier genannt seien die Femto-Lasik und Streamlight, welche ich selbst bei sehkraft durchführe. Bei Interesse an einer Brechkraft-korrigierenden Operation sprechen Sie mich an, ich kann Sie hierzu gerne beraten!

 

Welche Risiken und Auswirkungen gibt es bei unbehandelter „Kurzsichtigkeit“?

Bei Voranschreiten und Verschlechterung der Sicht in der Ferne, birgt Kurzsichtigkeit ein erhebliches Risiko zum Beispiel im Straßenverkehr und macht in Folge Autofahren ohne entsprechende Sehhilfe unmöglich bzw. erhöht das Unfallrisiko.

Eine Zunahme der Achsenmyopie kann zur einer Dehnung der Wandstrukturen im Auge führen – insbesondere von Netz- und Aderhaut.

  • Veränderungen im Makulabereich
    Auf Grund der Dehnung des Augapfels bei Kurzsichtigkeit kann es selten zu einer Ausdünnung der Aderhaut kommen, sowie zu Rissen in der Bruch-Membran, manchmal auch unter Einbeziehung der Papille. Dies hat eine irreversible Sehverschlechterung zur Folge. 
  • Veränderungen der peripheren Netzhaut
    Ebenfalls kann eine Degeneration im Bereich der Netzhaut dazu führen, dass sich diese ablöst. Dies kann bereits bei einer Kurzsichtigkeit im Bereich von -1,00 bis -3,00 Dioptrie eintreten, wodurch Löcher in der Netzhaut und Netzhautablösungen entstehen können. 

Stark kurzsichtige Personen  – also ab einer Stärke von -5 Dioptrien – sollten sich die Augen einmal jährlich untersuchen lassen.